Pressemitteilung
Vortrag "Erneuerbare Energien" mit Alois Hobmaier und Dr. Max Huber, ÖDP Direktkandidat im Hopfenhaus Steinbach
Der Vortrag am 22.01.25 unterstrich die Wichtigkeit erneuerbarer Energien und klärte über Mißverständnisse bei der Energieffizienz fossiler Energien auf.
Bild Annette Setzensack: Alois Hobmaier beim Vortrag
Auf Einladung des ÖDP Ortsverbands Mainburg stellte der erfahrende Bautechniker und
Berufsfeuerwehrmann Alois Hobmaier am vergangenen Mittwoch im gut besuchten Hopfenhaus Steinbach in einem kurzweiligen
Vortrag die Bedeutung der Erneuerbare Energien und der Energiewende vor. Zunächst zeigte
er auf, welch große Energiemengen durch die Verbrennung von fossilen Energien ungenutzt
verloren gehen. Der Verlustanteil ist zwar durch Effizienzsteigerung auf aktuell ca. 55%
gesunken, durch die weitere Elektrifizierung von Verkehr und Wärmeerzeugung/Heizung
kann aber noch sehr viel mehr Primärenergie eingespart werden.
Anschaulich erläuterte Hobmaier den Zusammenhang zwischen Stromlast und -erzeugung
und dem Börsenstrompreis. Erneuerbare Energien, insbesondere Photovoltaik und
Windkraft, wirken preisdämpfend. Mit dynamischen Stromtarifen und Smartmetern
(digitalen Stromzählern) könnte der Stromverbrauch optimal an die Energiemenge angepasst
werden. Wenn der Strom zeitgleich abgenommen wird, wenn er produziert wird, werden die
Netze entlastet und die Stromkosten sinken. Die aktuell oft von den Netzbetreibern erzwungene Abschaltung von großen PV- oder Windkraftanlagen könnte mit Smartmetern und mehr Stromspeichern reduziert werden. Wind und PV ergänzen sich optimal über die Jahreszeiten.
Obwohl die Kernkraftwerke abgeschaltet wurden, hat die Kohleverbrennung in Deutschland seit 2021 stetig abgenommen. Vor allem die Wind- und Solarkraft füllen die Lücke. Die Windkraft hat in punkto Flächennutzung klar die Nase vorn: Auf einem Hektar können mit einer modernen Windkraftanlage 10 Millionen Kilowattstunden / Jahr erzeugt werden, mit Freiflächen-Photovoltaik 1 Mio. kWh, bei Biogaserzeugung nur 20.000 kWh, letzteres mit hohem Energieeinsatz.
Im Haushalt wird Wärme primär für Heizenergie verbraucht. Einsparungen sind oft mit wenig finanziellem Aufwand möglich, etwa der Dämmung der oberen Geschossdecke.
Wärmepumpen reduzieren den Energieverbrauch deutlich und sind oft auch in Altbauten
wirtschaftlich. Für Gebäude ohne Zentralheizung oder mit wenig Räumen bieten sich
dezentrale Klimaanlagen bzw. Luft-Luft-Wärmepumpen an, die im Sommer auch kühlen
können. Zum Heizen mit Biomasse ist interessant, dass mit Hackschnitzelöfen mittlerweile Pflanzenkohle hergestellt werden kann, die zur wertvollen Bodenverbesserung eingesetzt werden kann.
Weiter referierte Hobmaier zur Mobilitätswende, wobei die Zahlen keinen Zweifel daran
ließen, wo auch hier die Zukunft liegt: In der Elektrifizierung. Viel zu wenig beachtet werde, dass der Gesamtenergieverbrauch bei einem Fahrzeug mit ca. 6 Liter/100 km bei ca. 100 kWh liegt, wenn man die gesamte Produktionskette mit Rohölförderung, Transport, Raffinerie etc. einschließt. Ein E-Auto brauche für 100 km nur ca. 20 kWh Strom, es sei sehr wartungsarm und habe weniger Verschleißteile als ein Verbrenner. Bei Strom aus der eigenen PV-Anlage kosten 100 km ca. 2 Euro. Würde man den gesamten Straßenverkehr elektrifizieren, benötige man dazu nur 80 Terawattstunden, das sind weniger als 20 % des aktuellen Stromverbrauchs. Die Umwandlung von Strom in Wasserstoff bzw. E-Fuels/Power2Liquid und Bereitstellung für den Straßenverkehr ist ineffizient und teuer.
Wasserstoff solle daher nur für die Langzeitspeicherung und industrielle Großverbraucher
hergestellt werden und sinnvollerweise nur mit Überflussstrom.
Hobmaier sah den Umstieg auf Erneuerbare auch deshalb als alternativlos, da man
Energieimporte und Abhängigkeiten zu problematischen Regimen reduzieren müsse. Die
Energiewende mache unabhängig, die Elektrifizierung sei der Schlüssel. Seinen Vortrag schloss er mit den Worten: „Es geht, man muss nur wollen!“
Als Energietechniker fand natürlich auch der Bundestagsdirektkandidat der ÖDP, Dr. Max
Huber aus Ergolding, der sich mit seinen Schwerpunkten kurz vorstellte, viele inhaltliche
Anknüpfungspunkte zum Vortrag und in der anschließenden Diskussion.
Die ÖDP-Ortsvorsitzende Annette Setzensack dankte dem Referenten Alois Hobmaier für den
informativen Vortrag und überreichte eine regionale Spezialität.