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Pressemitteilung

ÖDP will Kinder und Familien stark machen – sie sind systemrelevant!

Pressemitteilung des ÖDP-Ortsverbandes Mainburg

von links: Annette Setzensack, Bernd Wimmer, Referentin Roswitha Bendl, Anne Rottengruber und Alfons Fritsch

Am vergangenen Sonntag drehte sich im Gasthaus Grasl in Ebrantshausen alles um die Familien. Neben Roswitha Bendl, Kreis- und Stadträtin in Erding, die auf Einladung des ÖDP Ortsverbands Mainburg zum Thema „Familie – ein Auslaufmodell?“ referierte, erläuterten die Mainburger ÖDP-Spitzenkandidatin Annette Setzensack und die Stadtratskandidatin und Kindergartenleiterin Anne Rottengruber ihre Programmpunkte zur Familien- und Bildungsförderung in Mainburg. Und die anwesenden ÖDP Stadtratskandidaten stellten sich vor.

Annette Setzensack, die zur Erziehung ihrer 3 Kinder ihre Tätigkeit bei einem Bank-IT-Unternehmen für insgesamt acht Jahre aussetzte, brach zunächst eine Lanze für die familiäre Erziehung in den ersten drei Lebensjahren und die „Systemrelevanz“ der Familien, insbesondere der Mütter. Jungen Eltern machte sie Mut, trotz bestehender Hindernisse die unwiederbringliche Zeit mit ihren Kleinstkindern gemeinsam zu erleben. Dass dies aufgrund finanzieller Erwägungen nicht immer möglich sei, bedauerte die 39jährige Bankbetriebswirtin. Obwohl es auf kommunaler Ebene leider nur wenig Möglichkeiten gebe, eine finanzielle Verbesserung der Daheimerziehenden zu erreichen, benannte sie die Familienförderung als einen Schwerpunkt des Mainburger Wahlprogramms ihrer Partei: Dabei forciere die ÖDP konkret „kindersichere“ und auch barrierefreie Verkehrswege wie abgesenkte Gehsteige, den überfälligen behinderten- und familiengerechten Zugang zur Stadtbibliothek, sowie mehr naturnahe Erlebnisräume für Kinder in der Stadt, was mit einem Durchgrünungskonzept erreicht werden könne. Für alle künftigen Baugebiete der Stadt soll es künftig Baukindergeld geben, ebenfalls müßten über Sanierungszuschüsse bei Altbauten für junge Familien nachgedacht werden. Um gerade jungen Eltern die wichtige Vernetzung und den Erfahrungstausch zu erleichtern, sollte die Stadt die Gründung eines Familien-/Mütterzentrums im Bereich der Innenstadt ermöglichen, das zum Beispiel mit einem Elterncafe, offenen Treffs, zeitweiser Kinderbetreuung, der Vermittlung von ehrenamtlichen Angeboten und Maßnahmen der Elternbildung wie bereits in den umliegenden Städten eine wichtige Anlaufstelle beispielsweise auch für Allein- und Ersterziehende sein könne. Zudem sei wichtig, dass vorhandene Betreuungsangebote flexibler ausgestaltet und erweitert werden, wie durch eine qualifizierte Ferienbetreuung. Obwohl man natürlich sehr froh um den neu gebauten Kindergarten sei, regte die dreifache Mutter an, bei künftigen Infrastrukturprojekten mehr auf Zweckmäßigkeit zu achten, als beispielsweise auf eine aufwändige Fassadengestaltung. So eingesparte Mittel sollten lieber für mehr und qualifiziertes Personal in der Kinderbetreuung eingesetzt werden - eine Bemerkung, die von den anwesenden Eltern mit spontanem Applaus bedacht wurde. Zudem mache es Setzensacks Überlegungen zufolge Sinn, die vorhandenen städtischen Einrichtungen durch eine Großküche vor Ort, wie sie beispielsweise im Krankenhaus vorhanden war, mit regionalem und gentechnikfrei erzeugtem Essen zu versorgen statt wie bisher teilweise mit angelieferter Gefrierkost.

Stadtratskandidatin Anne Rottengruber erläuterte im Anschluss die Ziele der ÖDP im Bereich Bildung und Integration. Sie forderte einen umgehenden Ausbau der städtischen Betreuungs- und Bildungsangebote im Elementarbereich, beispielsweise durch eine dritte Kraft in Kindergartengruppen oder die Anstellung einer Sprachtherapeutin. Es werde von den Erzieherinnen und Lehrern gute Arbeit geleistet, aber man brauche einfach mehr Personal. Hart ins Gericht ging die 37jährige Kindergartenleiterin des Kindergartens Rudelzhausen mit einem Ziel der Mainburger CSU in deren Wahlprogramm, „die hohen Standards an Kindertagesstätten in Mainburg zu halten“. Nicht zuletzt aufgrund des hohen Anteils an Einwandererkindern sei mit den vorhandenen Kräften weder an Kindergärten noch Schulen mehr eine optimale Förderung aller Kinder möglich, warf sie dem politischen Mitbewerber eine falsche Einschätzung der Realität vor. Hier müsse man im Gegenteil heute dringend ansetzen, alle verfügbaren Förderprogramme nutzen und auch städtische Gelder in die Hand nehmen, um eben nicht in einigen Jahren vielleicht noch kostenintensivere „Konzepte gegen Rowdytum“ entwickeln zu müssen, wie es ebenfalls die CSU anstrebe.

Schließlich legte Roswitha Bendl, die Mitglied im ÖDP-Bundesarbeitskreis Familie, Soziales und Gesundheit ist, an vielen Beispielen eindrucksvoll dar, dass die Gegenwart und Zukunft für ein Leben mit Kindern in Deutschland in vielerlei Hinsicht prekär ist. Der starke Einfluss der Wirtschaft auf die Lebensweise der Menschen führe zur Abwertung der Familienarbeit und Vergötterung der Erwerbsarbeit. So werde viel zu stark versucht Familien „wirtschaftsgerecht“ statt Arbeitsplätze familiengerecht zu formen. Umfragen zeigten beständig, dass sich Jugendliche in der großen Mehrzahl Kinder wünschen, die Erfüllung des Wunsches aber heute häufig an vielerlei Gründen scheitere. Bendl, die auch Vorsitzende der Familienpolitischen Runde des Kolpingfamilienforums München-Freising ist, setzte sich ausführlich mit den familienpolitischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte auseinander. Seit der Rentenreform Adenauers, dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik, sei Kindererziehung hauptsächlich ein Beitrag zur Alterssicherung anderer und nicht der eigenen. Adenauer lag mit seinem Ausspruch „Kinder kriegen die Leute immer“ leider daneben. Neuere Versuche, die Notwendigkeit und Bedeutung von Familien in Zweifel zu ziehen und den Menschen einzuimpfen, dass der Staat der beste Erzieher sei, verglich sie mit ähnlichen Versuchen in der Vergangenheit – z.B. im Kommunismus – die bisher aber alle scheiterten. Sie forderte eindringlich, dass der Staat den Menschen keine Lebensmodelle als „politisch korrekt“ aufdrängen dürfe und es eine wirkliche Wahlfreiheit geben müsse. Dies könne am besten mit einem Erziehungsgehalt gelingen. Heute werde „Wahlfreiheit“ häufig nur einseitig als Notwendigkeit zum Ausbau außerfamiliärer Betreuung verstanden und auch die Pflichtaufgaben der Kommunen beträfen fast ausschließlich dieses Modell. Dies führe dazu, dass der Entschluss für ein Leben mit Kindern oder gar die Entscheidung von Müttern und Vätern, selbst zuhause betreuen zu wollen, inzwischen viel Mut erfordere. Echte Wahlfreiheit aus ÖDP-Sicht bedeute daher, dass sich Familien über ein Erziehungsgehalt frei und ohne finanziellen Druck entweder für Fremd- oder Eigenbetreuung ihrer Kinder entscheiden können. Anschließend erläuterte sie noch mögliche kommunalpolitische Maßnahmen, wie eine Familienverträglichkeitsprüfung oder einen Runden Tisch „Familie“, und wünschte den ÖDP-Kandidaten für die künftige lokale politische Arbeit viel Erfolg. 

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