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Pressemitteilung

ÖDP fordert Aufklärung zu Rechenzentrumsplänen inkl. Energieversorgung

Annette Setzensack fordert zeitnahe Aufklärung der Öffentlichkeit zu RZ-Plänen.

Bild Gamze Caglar - Annette Setzensack, ÖDP Bürgermeisterkandidatin

Energieexperte Josef Gold aus Straubing ging bei seinem Vortrag zur Energiewende des ÖDP Ortsverbands am 20. November in der Gaststätte Roy auch auf die aktuell laufenden Planungen einer Investorengruppe ein, für ein geplantes Rechenzentrum im Norden von Mainburg die Energieversorgung sicherzustellen.

Ein KI-Rechenzentrum mit den im Raum stehenden 500 Megawatt Leistung benötige ca. 3 Terawattstunden Strom im Jahr, das entspricht ca. dem Bedarf von 875.000 Haushalten und der Energieerzeugung von 230 Windkraft- oder 3000 Hektar PV-Anlagen. Ein aktuell als KI-Rechenzentrum der Superlative angekündigtes Projekt der Telekom in München habe eine Leistung von 12 Megawatt und könnte mit der Nutzung der Abwärme in einem Wärmenetz ca. 2.000 Haushalte versorgen. Damit verdeutlichte Josef Gold die Dimensionen, die im Raum stehen.

Bürgermeisterkandidatin Annette Setzensack schloss an die Worte von Gold an. Ihr fehlten auch bei den zunächst „nur“ anvisierten 150 Megawatt Kapazität aufgrund der schieren Zahlen die Phantasie, wie ein solch gigantisches Projekt hinsichtlich der Energienutzung einigermaßen sinnvoll und nachhaltig an einem Standort wie Mainburg realisiert werden könnte. Die angedachte Nahwärmeversorgung von Wambach und größeren Energieverbrauchern im Norden Mainburgs wie dem Schulzentrum könne nur einen Bruchteil der anfallenden Abwärme abnehmen. Viele Rechenzentren werden daher in der Nähe zu großen Städten oder Gewerbeansiedlungen gebaut, wo viel billiger erneuerbarer Strom verfügbar ist und die Abwärme sinnvoll genutzt werden kann.

Zudem sei für den 24/7 Betrieb des Rechenzentrums eine dauerhafte Energieversorgung primärdurch das ebenfalls angedachte Gaskraftwerk in Unterempfenbach erforderlich. Die angedachten 450 Hektar PV-Freiflächenanlagen könnten aufgrund des hohen Energiebedarfs nur einen kleinen Beitrag leisten. Zum Vergleich: Auf dem Stadtgebiet Mainburg sind derzeit 36 MW (ca. 36 Hektar) PV-Freiflächenanlagen installiert. Direkt neben den Rechenzentren seien außerdem Diesel-Notstromkraftwerke vorgesehen, wobei ein Aggregat mit nur 2 MW schon in etwa so groß wie ein LKW ist. Die Anforderungen an die Abgasreinigung für den regelmäßigen Testbetrieb seien hier gering, Schadstoff- und Lärmemissionen daher zu erwarten. Generell wundere sie sich über den aus ihrer Sicht sehr unkritischen Umgang der Rathausführung mit der geplanten Ansiedlung. Eine umfassende Vorstellung, Bewertung und Abwägung von Chancen und Risiken für die Stadt seien bisher nicht erfolgt und weder dem Stadtrat noch der Öffentlichkeit präsentiert worden, wofür sie bei den riesigen Dimensionen des Projekts kein Verständnis aufbringen könne.

Mit Verweis auf mögliche Gewerbesteuereinnahmen und Arbeitsplätze wurde etwa die ungeklärte Frage nach der Identität der späteren RZ-Betreiber und andere Bedenken vom Tisch gewischt. Die Stadt habe einem Vorbescheidsantrag, den der Investor für die RZ-Pläne eingereicht habe, bereits das gemeindliche Einvernehmen erteilt, obwohl die zugrundeliegende Bauleitplanung noch gar nicht abgeschlossen

Bild Camze Caglar - Josef Gold, Energieexperte, ÖDP Kreisrat Straubing-Bogen

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