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Pressemitteilung

ÖDP besichtigt Hopfenlandwirtschaft von Familie Neumeier in Steinbach:

Wachse oder Weiche. Die letzte Fuhre Hopfen.

Die letzte Fuhre Hopfen von Georg Neumeier (links auf dem Foto). Neben ihm die Gruppe von Mitgliedern und Freunden der ÖDP Mainburg. (Fotoquelle: Enikö Schramm)

Im Beisein von Mitgliedern und Freunden der ÖDP Mainburg beendete Georg Neumeier letzten Freitagnachmittag seine Hopfenlandwirtschaft. Neumeiers Urgroßvater begann im Jahre 1904 in Steinbach mit dem Hopfenanbau. "Bei 3 Hektar Anbaufläche rentiert sich der Hopfenanbau einfach nicht mehr. Mittlerweile braucht man mindestens 15 Hektar um über die Runden zu kommen", erläuterte er seinen Gästen. Während es im Jahr 1960 in der Hallertau noch etwa 7.800 Betriebe mit einer Anbaufläche von 8.000 Hektar gab, waren es im vergangenen Jahr nur noch 854 mit einer Anbaufläche von etwa 17.000 Hektar. "Die Politik des "Wachse oder Weiche" ist dafür verantwortlich," erklärte Landtagskandidat Bernd Wimmer die irrationale Subventionspolitik in Brüssel, Berlin und München. "Diese Tendenz im Hopfenbau ist aber auch in der gesamten Landwirtschaft zu beobachten," ergänzte Landtagsdirektkandidat Ralf Schramm. Um etwa 85% ist ihm zufolge die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland seit 1949 zurückgegangen, während die durchschnittliche Fläche je Betrieb massiv zugenommen hat. Auch durch die vom menschengemachten Klimawandel verursachte Hitze- und Dürreperioden ist seit etlichen Jahren zunehmend eine Bewässerung der Hopfengärten notwendig, was den Grundwasserspiegel stark sinken lässt. Heute wird in der Hallertau insgesamt auf deutlich mehr Flächen Hopfenanbau betrieben als vor Jahrzehnten. Das hat zur Folge, dass auf eher ungeeigneten Böden deutlich mehr Bewässerung und auch mehr Düngemittel notwendig sind als früher. Bernd Wimmer bedankte sich bei ÖDP-Mitglied Georg Neumeier bei diesem historischen Ende einer kleinen Hopfenlandwirtschaft dabei gewesen sein zu dürfen. In Steinbach gibt es somit nur noch neun Hopfenlandwirtschaften. "Wir von der ÖDP stehen für eine Umkehr der ungerechten Förderpolitik, die einseitig Großbetriebe bevorteilt, und für ein Ende der überbordenden Bürokratie", so Wimmer. Die ÖDP, waren sich die alle Anwesenden einig, will die bäuerliche, nicht-industrielle Landwirtschaft fördern. Deshalb gibt der ÖDP Ortsverband Mainburg in diesem Jahr die 4. Auflage mit 3.000 gedruckten Exemplaren des Hallertauer Einkaufsführers mit rund 50 landwirtschaftlichen Direktvermarktern heraus. Am 23. September findet zudem der 13. regionale Bauernmarkt, alljährlich organisiert von der ÖDP Mainburg, statt. Eine anständige Bezahlung der Gemeinwohlleistungen der Landwirte ist ihrer Ansicht notwendig anstatt der Bedrohung durch das schlimme Prinzip des „Wachse oder Weiche“. Georg Neumeier wird ab sofort hauptberuflich als Musiker arbeiten. Bei einer Bierprobe und selbstgemachten Holzofenbrot ließ die Gruppe der ÖDP Mainburg den denkwürdigen Nachmittag bei Familie Neumeier ausklingen.

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