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Pressemitteilung

Beitrag der Stadt auch nach Einstieg in Photovoltaik noch viel zu gering

Leserbrief vom ÖDP-Ortsvorsitzenden Bernd Wimmer zum HZ-Artikel "Im Bauhof und Klärwerk..." vom 04. April

Laut Pressemitteilung des Umweltbundesamtes vom 12.12.2008 wird Ökostrom aus Sonne, Windkraft, Wasser und Biomasse nach dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) mit der sogenannten EEG-Umlage von gegenwärtig 1,2 Cent pro kWh Strom gefördert. Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 3500 kWh bedeutet dies eine jährliche Belastung von 42 Euro - wohlgemerkt bezogen auf alle Ökostromarten. Herr Weiherer wird in dem HZ-Artikel mit "35 Euro pro Haushalt nur für Photovoltaikanlagen" zitiert.

Tatsache ist, dass fossile Energieträger nicht ohne Subventionen auskommen. Steinkohle wurde in Deutschland in den Jahren 1997 bis 2005 mit insgesamt 34,87 Milliarden Euro gefördert (Quelle: BUND). Atomstrom wird in vielerlei Hinsicht hoch subventioniert: Uran unterliegt nicht der Primärenergiesteuer. Rückstellungen der Betreiber für die atomare Entsorgung sind steuerfrei. Es fehlt eine Haftpflichtversicherung bei Atomunfällen. Die Kosten für Suche und Bereitstellung von unsicheren Endlagerstätten trägt überwiegend der Steuerzahler. Hinzu kommen Staatsausgaben für die Forschung. Man kann sich die jährliche Belastung durch die Subventionierung dieser beiden fossilen Energieträger ausmalen.

Es gibt - und das wird in dem oben genannten Artikel, auf den sich dieser Leserbrief bezieht, unterschlagen - weitere handfeste Gründe für die Förderung von Ökostrom, von denen ich nur einige wenige nennen will: Ökostrom kann praktisch CO2-emissionsfrei erzeugt werden. Wenn wir dem Klimawandel mit Taten und nicht nur mit Worten wenigstens abmildern wollen, gibt es keine Alternative zur sinnvollen Förderung von Ökostrom, selbstredend in Kombination mit Energieeinsparung und Energieeffizienzsteigerung. Die Folgekosten des Klimawandels wären unbestritten weitaus höher als die Aufwendungen zur Vermeidung bzw. Abmilderung des Klimawandels. Ökostrom ist zeitlich unbegrenzt, überall und für jedermann verfügbar. Der große Einfluss der Ölscheichs und Konzerne schwindet mit zunehmenden Ökostromverbrauchern. Öl- und Uranpreise werden nach der momentanen Preisdelle langfristig weiter steigen.

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) deckten erneuerbare Energien bereits in 2008 zu 15,1 Prozent den Brutto-Inlandsstromverbrauch ab. Der Beitrag der Stadt Mainburg ist auch nach dem längst überfälligen Einstieg in die Photovoltaik noch viel zu gering.

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