Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Der Platz wird für alle Schüler eng - Ortsbegehung der ÖDP am Schulzentrum an der Ebrantshauser Straße

Pressemitteilung des ÖDP-Ortsverbandes Mainburg

Auf dem Foto zu sehen sind die über 30 Teilnehmer der Schulzentrumsbegehung.

Der ÖDP-Ortsverband Mainburg lud ein zu einer Schulzentrumsbegehung für jedermann unter Leitung von Gerhard Lang und Walter Karl. Mehr als 30 Interessierte nahmen am vergangenen Samstag an der informativen und aufschlussreichen Führung teil. Einleitend verwahrte sich Stadtrat Gerhard Lang mit deutlichen Worten gegen die immer wiederkehrende Behauptung der Wahlmitbewerber, die Schulleitung der Mittelschule habe sich nicht rechtzeitig mit ihren Bedenken hinsichtlich der schwierigen Raumsituation Gehör verschafft. Dies sei so nicht richtig, weil bereits beginnend im Mai 2013 mehrmals in schriftlicher Form an den 1. Bürgermeister Josef Reiser auf dieses Problem hingewiesen wurde – und damals war noch Zeit für eine Korrektur der Planungen.Die aktuelle Situation stellt sich so dar, dass 27 Klassen bei 24 zur Verfügung stehenden Klassenzimmern zurecht kommen müssen. Ca. 150 Schüler, die Mittag essen, aber keine Mensa. 90 Schüler in der Ganztagesbetreuung, aber keinen einzigen Raum zur Freizeitgestaltung oder zum Rückzug für die Schüler. Die Schullandschaft hat sich in den letzten 20 Jahren rasant verändert. Die Schule vor zwei Jahrzehnten ist in keinster Weise mehr mit der heutigen Schule vergleichbar. Nur, das Schulgebäude, das seit 1978 nicht mehr saniert oder kaum ergänzt wurde, ist noch das gleiche. Für viele Schüler ist die Schule der Mittelpunkt ihres Tages geworden. Hier verbringen sie täglich bis zu 9 Stunden. Dass die Raumnot daher teils hausgemacht ist, weiß auch die ÖDP. Dass aber der Bürgermeister den Zusammenhang zwischen der neu zu bauenden Realschule und den Engpässen an der Mittelschule nicht herstellen kann, zeigt in den Augen von Lang, wie wenig sich Herr Reiser über Sachverhalte informiert. Die Realschule belegt bereits ein Klassenzimmer an der Mittelschule, daher musste eine Mittelschulklasse in einen kleinen Kursraum ausgelagert werden. In einer Alleinentscheidung hat der Bürgermeister der Realschule die ehemalige Hausmeisterwohnung als Direktorat und Sekretariat zugesprochen. Die Mittelschule, die ebenfalls ihren Anspruch auf die Räumlichkeiten angemeldet hatte, ging leer aus. Hier hätte man die gebundene Ganztagesschule unterbringen wollen. Im Haupthaus wären Kapazitäten für die Mittagsverpflegung frei geworden. Jetzt müssen viele Schüler weiter ihr Mittagessen sitzend auf dem Aulaboden oder auf provisorisch aufgestellten Bänken und Tischen in den Gängen einnehmen. In Zukunft werden die Schüler der Realschule weitere drei Klassenzimmer, Fachräume und die Ganztagesschule an der Mittelschule nutzen. Räume, die nicht zur Verfügung stehen. D.h. auch für sie wird es eng werden.

Ihren anschließenden Rundgang begann die Besuchergruppe an dem südlich der Kreisstraße geplanten Parkplatz mit insgesamt 187 Stellplätzen. Stadtratskandidat Walter Karl (Baurat der Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm) erläuterte, dass durch das stark nach Süden abfallende Gelände zwischen der Straße und der mittleren Höhenlage des Parkplatzes ein Höhenunterschied von ca. 2 m entstehen wird. Nimmt man die vorliegende Planung ernst, dann ergibt dies auf einer Länge von rund 140 m eine Stützmauer von mindestens 2 m Höhe. Ähnlich problematisch stellt sich die Situation im Überschneidungsbereich mit dem bestehenden Trainingspatz dar. Dort besteht auf einer Länge von ca. 60 m ein Höhenunterschied zwischen Sportplatz und Parkplatzfläche von bis zu 2 m, was wiederum aufgrund der beengten Situation den Bau einer Stützmauer von beträchtlichem Ausmaß erfordert. Betrachtet man die Zufahrt zum geplanten Kreisverkehr so wird hier eine Steigung von 10 – 12% entstehen. Dies schließt zum Beispiel eine Nutzung des Parkplatzes für Behinderte aus. Offensichtlich haben sich die Planer bzw. die Verantwortlichen bei der Stadt Mainburg diese Sachlage nie genau angesehen, sonst hätte auffallen müssen, dass der Baugrund an dieser Stelle wegen Quellen und Hangwasser stark durchfeuchtet ist. Es ist dadurch mit erheblichem Bodenaustausch zu rechnen. „Für die Kosten der zu errichtenden Stützmauern und den zu erwartenden Bodenverbesserungen könnte man sich mit ein wenig Eigenleistung ein schönes Häuschen bauen“ so Walter Karl. Ein Parkplatz in dieser Größe wird jedenfalls Kosten verursachen, die nicht vertretbar sind.
Der von den Freien Wählern vorgeschlagenen Verlegung der Kreisstraße nach Süden erteilte Walter Karl eine deutliche Absage. Dies würde bedeuten, dass wegen der Hanglage auf einer Länge von 350 bis 400 m eine absolut intakte Straße weggerissen und neu gebaut werden müsste. Zudem wäre der Erwerb von Teilflächen aus einem Privatgrundstück notwendig („Brandlblöcke“).
Auch den Kreisverkehr stellte Walter Karl in Frage. Kreisverkehre machen dort einen Sinn, wo mehrere Straßen mit annähernd gleichem Verkehrsaufkommen aufeinander treffen (z.B. an der „Badkreuzung“ oder, wie leider nicht umgesetzt, an der „Bahnhofskreuzung“). „Dies ist hier absolut nicht der Fall“ so Walter Karl. Die ablehnende Haltung der Straßenbauverwaltung des Landkreises ist deshalb durchaus nachvollziehbar. Ein Fachmann hat sich das jedenfalls sicher nicht ausgedacht.
Als ein besonderes „Schmankerl“ bezeichnet Walter Karl die Gebäudeplanung der neuen Realschule. Über Architektur ließe sich zwar grundsätzlich streiten, jedoch ist der vorliegende Plan an Geschmacklosigkeit nur schwer zu überbieten und erfüllt das Kriterium der groben Verunstaltung. Die vorhandenen Schulgebäude (Gymnasium und Mittelschule) weisen einen gemeinsamen Stil auf und sind gut in das Gelände eingepasst. Zwischen diese Baukörper wird nun eine völlig andere Formensprache im wahrsten Sinne des Wortes hineingezwängt. Der Baukörper des geplanten Schulgebäudes weist 6 Geschoße auf, wobei eines davon in das Gelände eintaucht. Dennoch wird der Komplex deutlich höher als die bestehende Mittelschule. Zwischen dem neuen Schulgebäude und dem nördlich angrenzenden Sportplatz besteht ein Höhenunterschied von ca. 3 m. Auch hier wird eine Stützmauer in dieser Höhe auf einer Länge von rund 50 m erforderlich. Neben der Frage der nicht unerheblichen Kosten stellt sich zum einen die weitere Frage, wie die Räume im ersten Untergeschoß sinnvoll genutzt werden können (Belichtung) und zum anderen, wie man einen vernünftigen Schulbetrieb gewährleisten will, wenn im Abstand von nur 10 m Unterricht auf der Sportfläche stattfindet.
Zum Abschluss der Führung stellte Walter Karl fest, dass man nicht nur eine unausgegorene und gestalterisch bedenkliche Gesamtplanung erstellt hat sondern dass diese Schulplanung darüberhinaus am Bedarf vorbei geht. Wie berichtet fehlen jetzt schon 4 Klassenzimmer. Die Kriterien einer angemessenen und zukunftsträchtigen Planung sind jedenfalls nicht erfüllt. Zudem ist wohl auch den Stadträten völlig unklar, in welches finanzielle Abenteuer sich die Stadt Mainburg begeben hat.

Zurück