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Pressemitteilung

Über 50 Interessierte bei Frühlingswanderung:

Gemeinsamer Einsatz für die Bewahrung unserer Hallertauer Heimat

Ein Teil der über 50 Trassenwanderungsteilnehmer

Zu einer Frühlingswanderung bei schönstem Wetter lud der ÖDP-Ortsverband Mainburg am vergangenen Sonntagnachmittag ein. Der Anlass war weniger erbaulich: mitten durch teils unberührte Natur wird bekanntlich von der Stadtspitze ein Straßenneubau geplant, die im Bundesverkehrswegeplan sogar in den „vordringlichen Bedarf“ gehievt wurde. Die ÖDP-Stadträte Annette und Konrad Pöppel, sowie Ortsvorsitzender Bernd Wimmer betonten vor den über 50 Teilnehmern der Wanderung, darunter auch einige betroffene Anlieger, Landwirte und das Regionalfernsehen ISAR TV, dass „Heimat bewahren“ nicht nur ein Wort ist. Dieses Ziel bedeutet vielmehr eine Verpflichtung für die Menschen der heutigen Generation, für die künftigen Generationen und für die gesamte Schöpfung. Umweltreferent Konrad Pöppel erklärte, dass es das Ziel sein muss den Straßenlärm oder andere negative Auswirkungen des Fahrzeugverkehrs für alle Gemeindebürger auf ein ertragbares Maß zu reduzieren, ohne aber weiter „Freie Landschaft“ zu verbrauchen oder die Natur zu schädigen. Das schließt die Anlieger der B301 genauso mit ein wie die Bewohner der Ortsteile an der B301, an der Staatsstraße und alle Bürger im Stadtgebiet. Eine Grundlage dafür ist durch eine detaillierte Verkehrsanalyse zu schaffen. Kernfragen sind unter anderem: Wie viele Fahrzeuge fahren wirklich von Puttenhausen nach Lindkirchen ohne Halt hindurch? Wie hoch ist dabei der Anteil des Schwerverkehrs? Warum wird dieser nicht auf die Autobahn umgeleitet? Wie hoch ist der Anteil des innerörtlichen Verkehrs?

ÖDP-Ortsvorsitzender Bernd Wimmer bedankte sich beim Sprecher der Bürgerinitiative Rudelzhausen, Georg Brunner, für die gute Zusammenarbeit und die geleistete Unterstützung. Wimmer begrüßte ausdrücklich, dass dank der hervorragenden Arbeit der Bürgerinitiative die Rudelzhausener Bürger über den Straßenneubau mitentscheiden können. Am 24. September findet nämlich zeitgleich mit der Bundestagswahl ein Bürgerentscheid über die dortige geplante Ortsumfahrung statt. "In Mainburg haben die Bürger diese demokratische Mitbestimmungsmöglichkeit leider nicht", kritisierte Bernd Wimmer. Die über 50 interessierten Bürger konnten hautnah erleben, wie dieser geplante Straßenneubau im Westen Mainburgs die Landschaft massiv verändern würde. Zwischen dem Krematorium und Kleinhaid zwängt sich die Trasse auch durch die Bebauung und berührt ein Wasserschutzgebiet. Auch massive Geländeabtragungen, Auffüllungen und Brückenneubauten würden notwendig.

Von den ÖDP-Aktiven wurde erläutert, dass die bestehende B301-Trasse bereits eine Umfahrung des Stadtkerns aus den 70iger Jahren ist. Mainburg hat zudem mit der Staatsstraße und der Autobahn bereits eine großräumige Umfahrung im Westen. Den Durchgangsverkehr nimmt Konrad Pöppel mit aktuell 20% an. Dieser Durchgangsverkehr sollte ihm zufolge durch Verkehrsvorgaben zu einem Großteil auf die  großräumige Umfahrung zur Autobahn zu bekommen sein. Insbesondere auf Unter- und Oberempfenbach, aber auch auf den anderen Ortsteilen sollte ihm zufolge ein Hauptfokus künftiger Verkehrsflussstudien gerichtet sein. Ein weiteres, von einer großen Gruppierung im Stadtrat gewolltes, Wachstum der Stadt Mainburg wäre für die Verkehrssituation kontraproduktiv. Mehr als zwanzigtausend Einwohner ist von dieser Seite das Ziel, also eine Zunahme von mehr als 30%. Dies würde auch im Falle des Baus einer Umfahrung bedeuten, dass an der B301 bei 20 % Entlastung beim Durchgangsverkehr und 30 % Mehrbelastung durch die Bevölkerungszunahme in Summe eine Verkehrszunahme an der B301 entstehen würde - unter der Annahme, dass der Anteil des innerörtlichen Verkehrs proportional zur Bevölkerungsentwicklung ist. Die ÖDP Mainburg warnt seit langem vor den Auswirkungen dieser Wachstumspolitik auf die Lebensqualität der Mainburger Bürger und will ein ein Umdenken der politisch Verantwortlichen. Deshalb fordert der ÖDP-Ortsverband seit langem innerörtliche und überregionale Verkehrskonzepte mit dem Ziel die Verkehrsbelastungen auf Dauer zu minimieren und den weiteren Verbrauch der Ressource „Freie Landschaft“ zu stoppen. Dazu gehören Optimierungen des innerstädtischen Verkehrsflusses und ÖPNV, aber auch akustische Motorkapselungen, Elektroautos, Flüsterreifen, Schwerverkehr auf die Schiene, mehr Regionalität bei Einkauf und Freizeit. Eine lebenswerte Heimat mit hochwertigen Arbeitsplätzen lädt zum Verweilen ein und nicht zur Flucht hin zu „schöneren Flecken“, wodurch der Straßenverkehr auch minimiert wird.

Da es im Bundesverkehrswegeplan offenbar noch keine Festlegung auf die Westtrasse gibt, könnte künftig bei der variantenoffenen Planung auch eine Umfahrung im Osten Mainburgs ins Spiel kommen. Die ÖDP-Aktiven kündigten an, sobald diese Planungen vorliegen würden, auch dazu Trassenwanderungen anzubieten, damit sich jeder unabhängig von seiner Meinung in offener und transparenter Weise ein eigenes Bild machen kann.

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